Matinee

Sonntag, 12. Dezember 2021, 11 Uhr
Club Voltaire, Kleine Hochstr. 5 in Frankfurt a.M.

Porsche und Rolex – und dann Hartz IVIst die kriminelle Macht der Clans zu brechen?

mit Dirk Peglow, Bundesvorsitzender und Landesvorsitzender Hessen des Bund Deutscher Kriminalbeamter e.V.

Moderation: Herbert Stelz

Immer mal wieder schreckt die Meldung über eine Großrazzia im Milieu der sogenannten Clankriminalität die Öffentlichkeit auf. Was jedoch am Ende herauskommt, geht selten über Alltagskriminalität hinaus. Fälle wie der Raub der riesigen Goldmünze Big Maple Leaf aus dem Berliner Bode-Museum im reinen Goldwert von über 3 Millionen Euro sind da eher eine Besonderheit. Mitunter findet sich auch eine Sammlung von Rolex-Uhren und ein Porsche-Schlüssel in der Wohnung eines Hartz IV-Empfängers.

Fest steht, dass es in Berlin, Bremen und etlichen Großstädten Nordrhein-Westfalens und Niedersachsens ethnisch abgeschottete arabisch-sprachige Familienclans gibt, welche sich durch besondere kriminelle Energie einiger ihrer Mitglieder auszeichnen. Drogenhandel, Schutzgelderpressung, illegales Glücksspiel, Betrug mit Sozialleistungen oder Steuer- und Zolldelikte sind besondere Felder dieser Deliktswelt. Die Clanmitglieder sind meist durch verwandtschaftliche Beziehungen verbunden, kultivieren eine spezielle Werteordnung mit eigener Paralleljustiz und erschweren damit die Aufklärung. Drohung ist ein alltägliches Herrschaftsmittel, rechtsstaatliche Verfahren werden durch Einschüchterung von Zeugen behindert. Gewalt bis hin zur Androhung von Mord sorgt für ein Klima von Angst. Ein besonderes Problem ist die patriarchalische Struktur, welche für systematische Unterdrückung der Frauen sorgt. Die Jungen haben nur Großväter, Väter oder Brüder als Vorbilder. Andererseits führt der Familienname schnell zur Stigmatisierung in der übrigen Außenwelt.  Aussteigerprogramme haben wenig Aussicht auf Erfolg, verdeckte Ermittlungen sind kaum möglich.

Welche Dimension hat die sogenannte Clankriminalität in Deutschland? Wie sehr wird die Zivilgesellschaft durch sie bedroht? Was müsste sich ändern für eine erfolgreiche Bekämpfung dieser abgeschotteten Verbrechenswelt?

Dirk Peglow ist Erster Kriminalhauptkommissar mit Schwerpunkt Organisierte und Bandenkriminalität, ist Leiter des Kommissariats für Auswertung und Analyse beim Polizeipräsidium Frankfurt am Main, Lehrbeauftragter an der Hessischen Hochschule für Polizei und Verwaltung, Landesvorsitzender Hessen und Bundesvorsitzender des Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK).

Teilnehmerbeitrag € 5/1 Anmeldung: info@kunstgesellschaft.de

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist auch online möglich.

Einwahllink:
https://vk.attac.de/b/han-rrl-p4a-ekv

Die Veranstaltung findet nach der 2G-Regel statt.

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