Matinee
Sonntag, 16. Okt. 2016, 11.00 Uhr Club Voltaire, Kleine Hochstraße 5
Ist Heimat rechts? Ein Gespräch zum Missbrauch eines positiven Gefühls
mit Prof. i. R. Dr. Eike Hennig, Politischer Soziologe
Moderation: Herbert Stelz
Ist „Heimat“ ein Ort der Zugehörigkeit und Geborgenheit im Vertrauten, ist sie ein Gegenpol zur Entfremdung durch die Moderne, ist sie eine falsche Verklärung der Vergangenheit zur kitschigen Idylle? Oder ist sie eine Kontrastkategorie zur Anonymität, Mobilität und Dynamik der industrialisierten und globalisierten Welt?
Heimat hat eine räumliche Dimension, eine Zeit-Dimension, eine soziale und eine kulturelle Dimension. Lange war Heimat für viele tabu, weil der Begriff verbrannt schien durch seine Vereinnahmung durch die Rassenideologie der Nazis. Diese deuteten Heimat um in „arische“ Abstammung und verfälschten die Gefühle der Menschen hin zu Abgrenzung und Hass gegen alles Andersartige, gegen Juden, Sinti und Roma, Homosexuelle, geistig Kranke. Der Heimatbegriff der Nazis definierte sich vorrangig durch die Abwehr von allem, was sich vom angeblich reinen deutschen Volkskörper unterschied.
Ist Heimat also ein Begriff der Rechten? Dürfen wir zulassen, dass heute PEGIDA, AfD & Co. ihn wieder für ihre Zwecke verstümmeln und ihn als vorgeblichen Besitz missbrauchen, der durch Flüchtende, Fremde und Andersgläubige bedroht wird? Müssen wir Heimat nicht eher als einen Sehnsuchtsbegriff verstehen, als eine Utopie von einer Perspektive, die erst noch erobert werden muss?
Audiodokumentation der Veranstaltung>
Die Matineen werden veranstaltet von Business Crime Control e.V. und KunstGesellschaft e.V.
Benefizveranstaltung: Eintritt € 5, mit Frankfurt-Pass oder Kultur-Pass € 1
Der Erlös dieser Veranstaltung geht an den BCC-Rechtshilfefonds „PRO VERITATE – für Bürgerrechte und Meinungsfreiheit“.Spendenkonto: DE18 5065 0023 0053 0024 73 – HELADEFIHAN. Spenden sind steuerabzugsfähig.
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