Die Meinungsfreiheit ist in der Türkei unter starkem Druck. Seit dem Putschversuch im Juli 2016, den wir scharf verurteilen, geht die türkische Regierung vehement gegen ihre Kritiker vor, besonders gegen kritische Journalisten, Medien und Verlage. Damit verschärft sich die bereits angespannte Situation für Medien in der Türkei. Zahlreiche Medienschaffende werden in Haft genommen, mit Prozessen überzogen, viele Medien und Verlage wurden geschlossen oder unter staatliche Verwaltung gestellt. Seit Beginn der türkischen Militäroffensive im Norden Syriens haben sich die Arbeitsbedingungen für die Journalisten weiter dramatisch verschlechtert.Weiterlesen
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Monat: März 2018
26 Jahre „Leben und Arbeiten in Gallus und Griesheim“ (LAGG)
BIG 1 2018
3 Editorial
4 Nachrichten aus den Chefetagen
7 Peter Menne
Was macht Business Crime Control?
10 Hans See
Rückblick nach vorn
14 Joachim Maiworm
Der Mindestlohn wird millionenfach umgangen
15 Gitta Düperthal
Zahltage für Amazon. Industrie 4.0 kommt nicht gut an
Schule mit beschränkter Haftung
Der Sündenfall der Schulprivatisierung in Berlin
Katrin Kusche
In Berlin ist die rot-rot-grüne Landesregierung (R2G-Senat) zum Angriff übergegangen, zum Angriff auf das Gemeineigentum. Sie bedient sich dabei nicht nur der Sprache des Militärs, droht auch, bewährte öffentliche Strukturen zu beschädigen, wenn nicht gar zu zerstören. Dabei bedarf es genau des Gegenteils: nämlich des Aufbaus statt der Zerstörung. Es bedarf der Sanierung und des Neubaus von Schulen, nicht des Ausverkaufs. Der sprachliche Aspekt ist dabei nur ein Nebenschauplatz, verrät aber schon einiges über das Anliegen der Senatsverwaltung.
Geld und Kapital. Beitrag zur Diskussion
Reiner Diederich
Umgangssprachlich ist alles klar und alles eins: Hat jemand Geld, heißt es, er habe Kapital. Hat jemand Kapital, heißt es, er habe Geld. Kapital scheint nur das Fremdwort, der etwas vornehmere Ausdruck für Geld zu sein. Geht es bei der üblichen Gleichsetzung von Geld und Kapital vielleicht doch um mehr als um austauschbare Wörter?Weiterlesen
Alte und neue Verwirrungen rund ums liebe Geld
Geldkritik statt Kapitalismuskritik
Gerd Bedszent
„Das Rätsel des Geldfetischs ist (…) nur das sichtbar gewordene, die Augen blendende Rätsel des Warenfetischs.“
Karl Marx: „Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie, Erster Band“
Augen zu und durch? Finanzkapitalismus für Anfänger
Hans Scharpf
„Augen zu und durch“, so lautet die Titelüberschrift eines Artikels von Anne Seith in der Spiegel-Ausgabe von Ende Oktober 2017. [1] Thema des Artikels ist das permanente Steigen der Aktienkurse in den letzten Jahren. Am Schluss des Artikels wird der Verbraucherschützer Niels Nauhauser, Finanzexperte bei der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg, zitiert. Dieser rät dazu, Geld in Aktien anzulegen, als Mittel einer langfristigen Altersvorsorge und empfiehlt ETFs (Exchange Traded Fund – börsengehandelter Indexfond). [2] Weiterlesen
Da kommt Wut auf!
Foodora und Deliveroo: Totale Flexibilisierung
Interview von Gitta Düperthal
Die Fahrradkurierin ist beschäftigt bei „Foodora“. Als Gewerkschafterin der anarcho-syndikalistischen Föderation Freie Arbeiterinnen- und Arbeiter- Union (FAU) ist sie Mitinitiatorin der Deliverunion-Kampagne, einer länderübergreifenden Protestbewegung von Essenslieferanten, bei der vor allem Fahrer von Deliveroo und Foodora mitmachen. Im folgenden Gespräch vermittelt sie Einblicke in eine neue prekäre Arbeitswelt, in der sich viele von Auftrag zu Auftrag hangeln müssen und eine Organisierung der Arbeiterinnen und Arbeiter nur langsam Gestalt annimmt.
Der Mindestlohn wird millionenfach umgangen
Joachim Maiworm
Im Januar 2015 wurde in Deutschland erstmals ein allgemeiner gesetzlicher Mindestlohn eingeführt. Große Teile der Wirtschaft lehnten diesen Schritt erwartungsgemäß ab, auch in der Wissenschaft herrschte vielfach große Skepsis vor. Der Mindestlohn, so die damalige Prognose, würde zum Abbau von Hunderttausenden Arbeitsplätzen führen. Nach der realen Erfahrung von drei Jahren sind die befürchteten Beschäftigungsverluste allerdings weitgehend ausgeblieben und zugleich relevante Lohnanstiege bei Niedriglohnbeschäftigten zu verzeichnen.