Matinee
Sonntag, 8. Sept. 2019, 11 Uhr
Club Voltaire, Kleine Hochstraße 5 in Frankfurt am Main

Wie Kunst zu Raubkunst wurde  –  eine unendliche Geschichte

Mit Konstanze Crüwell, Journalistin und Autorin
Moderation: Ulrike Holler

Viele deutsche Juden waren Stifter, Mäzene und Kunstsammler. Von den Nazis wurden sie gezwungen, ihre Bilder, ihr Silber oder ihre Möbel abzugeben, bevor sie emigrierten oder deportiert wurden. Die Nazi-Kunst-Experten oder Kunst-Räuber gingen aber auch in die verlassenen Wohnungen der Deportierten oder schon Ermordeten, beurteilten die Qualität der Kunst und entschieden über ihre Verwendung. Vieles verscherbelte man gegen Devisen ins Ausland. Bilder wurden meist unter Wert an Museen abgegeben, besonders begehrte Werke landeten in den Privatsammlungen von Hitler und Göring oder anderer verdienter Nazigrössen. Nur wenig Raubkunst wurde nach dem Krieg an überlebende Besitzer oder deren Erben zurückgegeben. Meist verstanden sich die profitierenden Museen als „Retter jüdischer Kunst“ und verlangten sogar Geld für die „Aufbewahrung“ der Werke. Erst spät kam es zu moralischen Appellen ohne gesetzliche Grundlage in Bezug auf die Restitution, in der Regel kostete es Jahre und viel Geld, um Kunstwerke zurück zu erhalten. Dazu kam, dass die Provenienzforschung in den Museen lange nur freiwillig, unterbesetzt und unterbezahlt geschah. Auch die unklare Datenlage, das Vertuschen der ursprünglichen Herkunft der Kunstwerke und das mangelnde Unrechtsbewusstsein behinderten lange Zeit die Suche nach und die Auseinandersetzung mit der Wahrheit. Wo stehen wir heute, was muss geschehen, wo hakt es noch immer?  

Eine Veranstaltung von Business Crime Control e.V. und KunstGesellschaft e.V. Teilnehmerbeitrag* € 5/1 * ohne / mit Frankfurt- oder Kultur-Pass € 1,00

Der Erlös dieser Benefizveranstaltung geht an den BCC-Rechtshilfefonds „PRO VERITATE – für Bürgerrechte und Meinungsfreiheit“.Spendenkonto: DE18 5065 0023 0053 0024 73 – HELADEFIHAN Spenden sind steuerabzugsfähig.