Matinee
Sonntag, 16. Februar 2020, 11 Uhr
Club Voltaire, Kleine Hochstraße 5 in Frankfurt am Main

Ludwig Landmann, Frankfurts großer OB in der Weimarer Republik

Mit Wilhelm von Sternburg
 
Moderation: Ulrike Holler

Unter dem deutsch-jüdischen Patrioten, dem visionären linksliberalen Politiker Ludwig Landmann entwickelte sich das „Neue Frankfurt“. Er holte den Architekten Ernst May nach Frankfurt, der Wohnungsbau wurde angekurbelt, aber auch die Grundsteine für die Messe und den Flughafen wurden gelegt. Als weitsichtiger Stratege ließ dieser Oberbürgermeister die ersten Autobahnpläne entwickeln. Hochgebildet engagierte er sich auch für Kunst und Musik – am Städel lehrte Max Beckmann und an der Oper arbeitete Paul Hindemith.
1933 wurde Landmann von den Nazis aus dem Amt gejagt und verfolgt, man strich seine ihm zustehenden Bezüge. Verarmt starb er im niederländischen Exil an einer Herzkrankheit und Unterernährung. Wie so viele Verfolgte wurde er nach dem Krieg weitgehend vergessen, kaum jemand erinnerte an seine Verdienste.
Jetzt hat der Autor und ehemalige Chefredakteur des HR Wilhelm von Sternburg auf Anregung der Freunde und Förderer des Jüdischen Museums Frankfurt ein Porträt über den bedeutendsten Kommunalpolitiker Deutschlands geschrieben. Über Landmanns Leben und Wirken berichtet er im Gespräch mit Ulrike Holler.